Anna Hoffmann
VLUST
Gedichte
wir sind nicht tot
wir schlafen nur
wir schlafen nur
wir leben nicht
mein sockenschuss streift deine leere
betreute blicke irren um den gin
der sinn von körpern träumt sein trauma
grandeur & servitude der Hucklemary Finn
Cover (Normalausgabe) |
VLUST
wenn das kein strand ist fress ich einen besen
okay die besten teile fehlen schon:
das wasser und die wolken
trotzdem ist das ein strand
und wir steh‘n hier
wir allesträumer auf dem weg zur kippe
der jenseits führt von gin und sinn
und unbespielten körpern
wir halten diesen strand
noch einen tag noch einen einen noch
ein tag wie all die nächte
die bereits vom laster fielen
Zeichnung von Hartmut Andryczuk (Vorzugsausgabe) |
und wieder
und wieder
trugen sie seinen namen in schichtpläne
schlossen seinen schmerz in stromkreise
seit er unter ihren tüchern schmolz und stank
wie eine schweinehälfte in der sonne
hing er an ihren armaturen
im festen glauben an gar nichts
und lag in angst vor angst vor jedem
der ihn bloß ansah den demolierten leib
vergraben im mull eine sauber verpackte last
zwei tage später war sein blick verflogen weg
doch seine hände erinnerten mich hielten
zitternd bis die dosis erhöht wurde
zurück komm zurück mit der vogelkutsche zurück
ich will dass du wieder am küchentisch sitzt
und zeitung liest und deinen kaffee kalt werden lässt
Foto: Anna Hoffmann |